If your heart has peace, nothing can disturb you – Dalai Lama
Hallo – alle miteinander,
Kommentar: Hallo, ich finde Ihre Texte sehr interessant und schön geschrieben, sie geben auch Einblicke, die man sonst nicht so hat. Auf der anderen Seite fällt mir auf, daß Sie immer wieder auf diesem Integrationsthema herunreiten. Gibt es nicht auch mal ganz normalen Alltag oder andere Themen, die für Sie wichtig sind? Manchmal spürt man, daß Sie nicht zufrieden sind und daß Sie selbst sich auf einen Teilaspekt reduzieren.
Ich fände es auch schön, da Sie meinen Blog abonniert haben, wenn Sie zu diesem oder jenem Beitrag vielleicht einen Kommentar schreiben möchten. Ich würde mich über Ihre Ansichten freuen.
Viele Grüße!
Diesen Kommentar habe ich vor kurzem bekommen und er hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich bin tief in mich hinein gegangen und mich gefragt, ob ich wirklich unzufrieden bin. Die Antwort lautet nein, bin ich nicht.
Ja, ich kann auch über anderen Themen schreiben. Im Moment ist das Thema Rassismus, Integration, Fremdenfeindlichkeit halt sehr präsent und statt still zu sitzen und hinzuschauen, sollte man was dagegen tun meiner Meinung nach. Meine Stimme zählt.
Wir, Migranten sollten selber unsere Geschichten erzählen, zwar laut und deutlich. Wir dürfen nicht auf anderen warten, die keine Ahnung von Rassismus, Integration usw haben – dass sie über uns schreiben, dann nachher jammern wir, wie viel Unwahrheit über Migranten geschrieben wird. Daher schreibe ich sehr gerne über meine schlechte und gute Erlebnisse.
Mit der jetzigen politischen Situation in unserem Land bin ich definitiv nicht zufrieden und ich hoffe, dass viele meine Meinung teilen. Die Hetzerei ist kaum auszuhalten. Was kann ich als Mutter und Frau dagegen tun? Als Mutter kann ich und werde ich meine Kinder als selbständigen, stolzen und selbstbewussten Menschen großziehen.
Als eine schwarze Frau in Österreich schreibe, wie Rassismus in unserer Gesellschaft tief verwurzelt ist und was wir dagegen tun können, um besser miteinander zu leben, mit gegeseitigem Respekt und Toleranz. Ich möchte nicht, dass meine Tochter als exotisch gesehen wird, sondern als eine junge Frau, die einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft leistet. Ich möchte Leute zu Nachdenken bringen, bevor sie einen kleinen schwarzen Jungen beim Fußballspielen beleidigen. Ich möchte ihnen sagen, dass es viel über ihren Charakter und Selbstbewusstsein sagt.
Mit Begeisterung schreibe ich auch über Kindererziehung, und wie es mir damit geht. Ich schreibe offen, ohne Scham über meine Scheidung und wie sie meine Kinder fast kaputt machte und wie wir stark raus kamen.
Glücklich geschieden bin ich, trotzdem sage ich meinen Freunden, die noch zusammen oder verheiratet sind und Kinder haben, alles tun was in ihrer Macht steht zusammen zu bleiben. Denn eine Trennung ist kein Zucker schlecken, vor allem für die Kinder. In meinem Fall war es besser zu gehen, für mich und für meine Kinder. Ich als Frau wollte nicht bleiben wegen den Kindern, denn ich habe auch ein Leben.
Ich bin ein sehr zufriedener Mensch. Manchmal sogar zu zufrieden und gelassen – hat seine Vorteile und Nachteile. Ich bin chaotisch, temperamentvoll und ziemlich stolz. Ich habe eine Gabe aus dem Herzen zu lieben und ich habe keine Angst es den Menschen zu sagen, die ich liebe.
Fast jeden Tag mache ich Fehler – darin bin ich eine Meisterin. Vor kurzem habe ich mich ertappt, wie ich meinen Sohn mit seiner Schwester verglichen habe. Mein Sohn hat im September mit der Schule begonnen und tut sich schwer beim Lesen. Die Schwester hat schnell lesen gelernt. Der Bruder braucht halt länger und braucht seine Zeit bis er richtig angekommen ist.
Jedes Kind ist anders und jedes Kind hat sein eigenes Tempo und Talente, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Wir Eltern verlieren manchmal die Geduld, schließlich sind wir ja auch nur Menschen. Ich lerne jeden Tag von meinen Fehlern und versuche daraus was zu lernen und diese Fehler nicht zu wiederholen.
Jeden Tag stehe ich auf und ich bin gesund. Ich habe zwei wunderbare gesunde Kinder. Ich bin gesegnet und dafür bin ich dankbar. Ich habe gelernt mit wenig zufrieden zu sein, ohne meine Ziele aus den Augen zu verlieren. Es heißt nicht, dass ich dort bleiben möchte, wo ich gerade bin. Nein. Jeder Mensch möchte sich weiterentwickeln. Nur vergesse ich nie zu schätzen, was ich schon geschafft habe. Ich schätze meine kleine und großen Erfolge gleichfalls.
Jedes Mal wenn es mir schlecht geht, denke ich an alles, was ich bis jetzt geschafft habe. Ich bin stolz auf mich, dass ich den Mut gehabt habe mich scheiden zu lassen. Es macht mich stolz, dass ich ohne Scham darüber reden kann, oder ohne ein Gefühl zu haben, dass ich versagt habe.
Trotz zweieinhalb Jahre Obsorgeverfahren, konnte ich für meine Kinder einen sicheren Hafen schaffen, wo sie sich geborgen fühlen, wo sie ihre Wut, Enttäuschung und Ängste heraus lassen können und trotzdem geliebt werden.
Als ich ein junges Mädchen war, wollte ich Karriere machen. Später als ich meine Kinder bekam, habe ich herausgefunden, was im Leben zählt. Eine Freundin von mir erleidet vor kurzem ein Burn-Out und ist seitdem arbeitsunfähig. Sie sagte mir; „Easter, die Firma ist nicht deine Familie und kann sie auch nicht ersetzen. Geh arbeiten, aber vergiss nicht zu schätzen, was wichtig ist“. Innerhalb von einer Woche ist ein Ersatz für sie gefunden worden. Als sie ihren dreißigsten Geburtstag feierte, hat kein Mensch von der Firma ihr gratuliert, obwohl sie alles für diese Firma gegeben hat und glaubte ohne sie wäre die Firma verloren.
Manchmal vergessen wir zu schätzen, was wir schon haben. Wir wollen mehr und mehr. Irgendwann verlieren wir uns in diesem Durcheinander und wissen nicht mehr, was wir wollen. Wir versuchen anderen zu beeindrucken und vergessen es zu leben.
Wir wollen das Leben leben, dass anderen von uns erwarten, aber nicht das Leben das uns glücklich macht. Das Leben ist zu kurz, wir wissen nicht, was morgen ist. Daher lebe ich jeden Tag, als gäbe es kein morgen. Ich sage es meinen Kindern jeden Tag bevor sie schlafen gehen, dass ich sie liebe, auch wenn sie am Tag frech waren – was sehr oft vorkommt -;) .
Lache viel, zwar aus dem Herzen. Glücklich sind diejenigen, die lieben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, diejenigen, die kein Schönheitsideal nachlaufen, sondern sich schön finden, wie sie sind, sich lieben und schätzen. Meine Mama ist fünfundfünfzig und hat keine einzige Falte im Gesicht. Ihr Geheimnis – aus dem Herzen lachen und lieben, zwar jeden Tag!
Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück – Buddha
Bis bald!
Eure Easter.
Liebe Easter! Danke für diesen schönen und klugen Text. Ich lese deine Beiträge sehr gern. Für mich formulierst du oft in klaren, heiteren Worten „tiefe“ Wahrheiten. Danke dafür! Wir kennen uns ja nicht persönlich, aber du wirkst auf mich wie eine wirklich starke Frau. Ich habe zu der Frage „Was ist echte Stärke für dich?“ vor kurzen eine Blogparade initiiert und viele wunderbare Antworten bekommen. https://mutter-und-sohn.blog/2018/11/05/was-ist-echte-staerke-fuer-mich-aufruf-zur-blogparade/ Vielleicht hast du ja Lust, mal reinzuschauen? Oder hättest gar Lust, mir zu antworten? Das ist nicht als „Werbung“ gemeint, sondern als ehrliche Einladung! Herzlichen Gruß, Sarah (auf meinem Blog „Sunnybee“)
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Liebe Sarah,
ich bin so was von dabei!!!!!! Ich finde deine Blogparade genial!
Bis bald.
Easter.
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Wow, würde mich echt freuen! 🙂 Dann vielleicht bis bald? Lg, Sarah (Sunnybee)
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Rassismus ist das Eine, liebe Easter und Rassismus ist schlecht, war schon immer schlecht. Hetzerei gegen irgend etwas „anderes“ sowieso. Egal, ob Hautfarbe, Religion, Nationalität, Sexualität oder was auch immer. Jeder sollte sein Gegenüber akzeptieren. Wie du schreibst, machst du es für dich richtig. Das ist schön.
Das Problem mit Rassismus sehe ich darin, dass es Migranten gibt, die nach Europa kommen und meinen hier sei ein Schlaraffenland. Menschen, die nur Fordern und die einen Dreck tun sich hier einzugliedern (ich höre das so oft, von Menschen die auf Ämtern arbeiten).
In erster Linie sind alle erst einmal Gast in einem fremden Land. Es ist wichtig die Sprache zu lernen, um auch die Mentalität verstehen zu können. Als Fremder in einem Land, in dem ich länger bleiben möchte, mache ich das.
Wie viele männliche Migranten zeigen sich gewalttätig? Wie viele wissen nicht, wie eine Frau zu behandeln ist? Wie viele sehen in allen Frauen mit kurzen Röcken eine Hure und meinen diese vergewaltigen zu können? Weil sie es aus ihrem Herkunftsland nicht anders kannten meinen sie, dass es hier auch funktioniert. Tut es aber nicht. Und wenn unsere Gerichte es ihnen dann durchgehen lassen (weil sie es ja nicht wissen), dann schürt das den Rassismus, den Hass auf diese Menschen. Dabei trifft es auch viele Unschuldige.
Es muss sich etwas tun, keine Frage.
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Liebe Mondin,
du schreibst mir aus der Seele! Wenn ich in einem Land leben will, muss ich die Sprache lernen, fertig! Da gibt es für mich keine Diskussion.
Jedoch muss ich sagen, dass es uns Migranten sehr lange leicht gemacht worden ist.
Ich war vor kurzem beim Bezirkshauptmannschaft nähe Wien. Fast alle Formulare sind in anderen Sprachen übersetzt worden. Auf der Tür beim rausgehen ist sogar auf Arabisch „Ausgang“ gestanden! Dann frage ich mich, „wieso soll ich die Sprache lernen, wenn ich fast überall durchkomme?“
Viele sind hier gekommen und keiner hat denen gesagt, welche Gesetze in dem jeweiligen Land gelten. Es fehlte einfach die Aufklärung.
Flieg nach Malaysia und gleich am Flughafen bekommt man eine Aufklärung, dass z.B. Drogenhandel mit Tod bestrafft wird. Das heißt, man hat die Chance sich zu entscheiden, bleibe ich, oder gehe ich zurück?
Ich traf einmal eine Frau am Spielplatz, die mir sagte „ich Österreicher, ich Pass haben“, dann hat das Kind weiter übersetzt, dass die Mutter seit zwanzig Jahren in Österreich lebt! Dann frage ich mich, wie hat diese Frau den österreichischen Pass bekommen hat?
Jedes Land hat seine Gesetze, Werte und Kultur. Möchte ich in einem Land leben, MUSS ich seine Gesetze, Werte und Kultur respektieren. Schimpfe ich dauernd, wie scheiße das Land und seine Leute sind, kann ich dorthin zurück gehen, wo es mir besser geht.
Die österreichische Regierung hat vieles falsch gemacht. Leider wird es im Moment viel gehetzt von der Regierung Seite, das finde ich nicht in Ordnung. In Ordnung finde ich, wenn ein Land seine Kultur, Werte und Gesetze respektvoll verteidigt, wenn Einheimischen auf ihr Land stolz sind und das auch laut sagen dürfen, ohne gleich als Nazis beschimpft zu werden.
Für Menschen, die anderen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, oder Herkunft rassistisch beleidigen, für sie habe ich kein Verständnis.
Genieß das Wochenende.
Easter.
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Danke Easter😊 du hast es auf den Punkt gebracht. Hier in Deutschland ist es wie in Österreich auch mit den Formularen etc.
Als Deutsche hast du ganz schnell den Stempel „Nazi“, wenn du etwas gegen Ausländer sagst. Das ist ganz schlecht…
Genies dein eingehende. Wochenende.
Herzlichst Ulrike
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Wie oft bist du schon in ein anderes Land geflüchtet und kannst daher entscheiden, wie sich wer in solch einer Situation zu verhalten hat? Es gibt nachweislich keinen Anstieg der Kriminalität durch Migranten. Es gibt viel mehr heimische, die sich viel krasser verhalten. Zudem sind wir schuld zu großen Teilen an den Ursachen der Migration dieser Menschen. Mitgefühl!!!! Das braucht es! Und verdeckter rassismus ist nicht besser als offener!
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Liebe Koriandermadame,
ich bin selber eine Migrantin und verstehe deinen Kommentar nicht.
Ich dulde keinen Rassismus, sei es verdeckt, oder offen. Rassismus ist und bleibt widerlich. Es gibt keine Entschuldigung dafür! Glaub mir, ich habe schon mehrmals Rassismus erlebt und ich weiß, wie tief er verletzten kann.
„Es gibt nachweislich keinen Anstieg der Kriminalität durch Migranten.“ Da gebe ich dir vollkommen Recht. Viele kriminellen Fälle von den Einheimischen werden einfach verschwiegen. Wird eine kriminelle Handlung durch einem Migrant verübt, kommt es raus in den Zeitungen, Social Media Kanälen usw – und schon wird gehetzt, wie kriminell die Ausländer sind. Einfache Leute, die gratis Zeitungen lesen, glauben alles, was sie lesen und hetzen weiter.
Und ja, viele Menschen flüchten, weil ihre Ressourcen ausgebeutet werden, bis sie nichts mehr haben und ihnen keine andere Wahl bleibt außer flüchten.
Respekt, Mitgefühl und Toleranz braucht es! Zwar von beiden Seiten.
LG, Easter.
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Liebe Easter,
Danke fuer deinen schoenen Beitrag. Jedes Mal, wenn ich von dir lese kommt es mir vor, als ob wir gerade einen Kaffe zusammen trinken. 🙂
Auch wenn du mit deinen Beitraegen nur eine Person zum Nachdenken anregen kannst, ist schon viel gewonnen, von daher mach auf jeden Fall weiter.
Liebe Gruesse von der anderen Seite der Welt,
Luisa
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Hallo Luisa,
gerne würde ich mit dir Kaffee trinken! Wer weiß….. In meiner Muttersprache gibt es einen Spruch; nur Berge treffen sich nicht, Menschen schon. Ich liebe es die Geschichten anderen zu belauschen und mit ihnen zu plaudern.
Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich mache auf jeden Fall weiter.
Schönes Wochenende.
Easter.
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Hallo Easter, ich weiß nicht, ob es meinen ersten Kommentar genommen hat, auf einmal war alles weg. Falls nicht: ich lese schon länger mit, mag deine Texte, was und wie du schreibst. Mach weiter so und lass dich nicht verunsichern. liebe Grüße, Alexandra
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Liebe Alexandra,
schön von dir zu lesen und Danke für die Aufmunterung. Dein erster Kommentar ist nicht angekommen, macht aber nichts. Der zweite ist genauso wunderbar!
Liebe Grüße,
Easter.
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