Muttererde ist auf Reha – dank Coronavirus!

Hallo – alle miteinander,

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gestern habe ich ein bisschen meine Kinder angeschwindelt. Ich habe getan, als ob es mir nicht so gut geht. Die Kinder und ich waren Radfahren. Wir haben Picknick gemacht, die Sonne genossen. Sie haben Bäume geklettert und gestritten. Ja, die meiste Zeit streiten meine Kinder, versöhnen sich wieder und schon geht es wieder los. Sehr oft tue ich, als ob ich sie nicht sehe und höre. Sie sollen ja lernen zu streiten. Hauptsache sie streiten mit Respekt und Liebe und versöhnen sich wieder. Streiten kann ja gelernt werden.

Zurück zu meinem gestrigen Schwindel: Als wir von unserem Ausflug zurückkamen, war ich ziemlich erschöpft. Ich habe gekocht, wir haben gegessen und bin auf die Couch gegangen und gesagt, dass es mir nicht so gut geht. Offensichtlich habe ich Aufmerksamkeit und ein bisschen verwöhnt zu werden, gebraucht. Ich bekam frischem Tee und mit frischem Ingwer, Kurkuma, Zitrone und Honig von meiner Tochter auf die Couch serviert. Eine warme Decke auch und eine warme Flasche von meinem Sohn. ich bekam sogar eine Tanz/Theater/Akrobatikaufführung von beiden gleich dazu (bestimmt, damit sie nicht gleich ins Bett müssen 🙂 ). Wir haben uns Burgtheater ins Haus geholt. Das Leben ist gut 🙂 .

Als meine Tochter ins Bett ging, sagte sie mir „Mama, bitte schau, dass du nicht kränker wirst, das verkrafte ich nicht“. Hatte ich ein schlechtes Gewissen? Ehrlich gesagt nicht. Im Moment geben alle Eltern ihr Bestes. Gestern war ich ziemlich erschöpft und es ist okay.

Mama braucht auch ab und zu Aufmerksamkeit und ein bisschen verwöhnt zu werden. Außerdem ging es mir mental nicht ganz gut. Ich vermisse auch meine Freunde, ich vermisse meine Familie. ich habe Ängste und Sorgen. Wir wollten im Sommer die Familie in Kenia besuchen. Wir haben uns schon so gefreut und ich hätte fast die Flugtickets gebucht. Jetzt wissen wir nicht mehr, ob es sich überhaupt ausgeht.

Es sind zwei Wochen vergangen seit Kinder und manche Eltern zu Hause sind. Ich arbeite von zu Hause und gleichzeitig muss ich noch die Kinder schulisch betreuen. Mein Sohn ist schwach beim Lesen, meine Tochter lässt sich schnell ablenken. Ich brauche alle meine Geduld und Energie mit ihnen. Sehr oft unter der Woche erledige ich meine Arbeit erst, wenn sie ins Bett gehen und am nächsten Tag ist man wieder voll im Einsatz.

Es gibt Tiere, die ihre Kinder fressen, ich werde sie nie wieder beurteilen! Nie wieder! Ich werde versuchen sie zu verstehen 🙂 .

Diese Situation ist auch nicht leicht für die Kinder, sie haben auch Sorgen und Angst. Sie spüren unsere Sorgen und Angst. Viele Eltern versuchen stark zu sein, jedoch sitzt die Angst tief in uns und wir stellen uns viele Fragen; behalte ich meinen Job? Wie geht es weiter, wenn ich ab jetzt weniger verdiene? Wie kann ich meine Familie und mich beschützen?

Kinder vermissen wahnsinnig ihre Freunde mehr als die Schule. Sie vermissen ihre gleichaltrigen. Meine Tochter vermisst Akrobatik und schwimmen mit ihrer Klasse, ein Kind, dass gerade in die Pubertät kommt, braucht ihre Gleichgesinnten. Mein Sohn vermisst das Fußballtraining mit seinen Freunden. Sie wissen nicht, wie lange der Ausnahmezustand dauern wird. Die Eltern wissen es auch nicht.

Es ist noch schwieriger für die Elternteile, die alleine mit den Kindern wohnen. Die Großeltern fallen aus. Unsere liebe Leihoma müssen wir auch beschützen. Wir können nur sie anrufen und fragen, ob es ihr gut geht. Die Kinder vermissen ihren Schnitzel. Die Eltern, die in der Stadt leben, haben es noch schwerer.

Eine Nachricht an die alleinerziehenden Eltern da draußen; es ist okay traurig zu sein, es ist okay zu weinen, es ist okay ein bisschen zu schwindeln, dass du vielleicht ein bisschen Durchfall hast, damit du länger auf der Toilette sitzen kannst. Es ist okay angeschlagen und erschöpft zu sein, es ist okay Sorgen und Ängste zu haben, es ist okay mit den Pflanzen zu reden – passt nur auf, dass sie nicht zurück reden. Sonst holen sie sich bitte Hilfe.

Zieh dich ab und zu zurück und atme tief ein. Wenn es irgendwie geht, geh spazieren in den Wald mit den Kindern. Sie brauchen Auslauf, sie brauchen die frische Luft, sie brauchen die Abwechslung. Halte Kontakt mit deinen Freunden und Familie, mach öfters Videoanrufe mit denen. Teile deine Sorgen mit denen. Die Kinder sollen auch die Möglichkeit haben mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben.

Ich bin froh, dass wir am Land leben, hier können wir jederzeit raus in die Felder hinaus, zu Fuß oder mit den Rädern. Wir haben einen Balkon, wo wir die Sonne genießen können. Fast jeden Tag am Abend machen wir am Balkon Sport. Ich tanze, meine Tochter tanzt auch mit, oder macht Akrobatik, der Bruder spielt Fußball. Wir haben nette Nachbarn, die die Situation verstehen und nicht sofort die Polizei anrufen, wenn ich mal laut werde, oder die Kinder.

Diese Zeit wird uns bestimmt verändern. Sie hat uns sogar schon verändert. Menschlichkeit, Freundlichkeit, Herzlichkeit, Zusammenhalt ist wieder trendy. Die Erde atmet wieder, sie ist auf der Reha, hat sie nötig gehabt. Es wird nicht leichter sein, aber alles geht vorbei und wir werden das Leben ganz anders betrachten als vorher – und zwar positiver und mit Genuss hoffe ich.

Dinge, die wir als selbstverständlich nehmen, sind nicht mehr selbstverständlich. Seien wir froh, dass wir in einem Land leben, wo die medizinische Versorgung sehr gut funktioniert. In einem Land, wo die Sicherheit gewährleistet ist. In einem Land, wo fast in jedem Haushalt Internet vorhanden ist und die Kinder online weiterlernen können.

Schätzen wir alle das, was wir haben und nicht das, was wir nicht haben, oder gerne hätten. Die Dinge, die wir vermissen, werden wiederkommen. Ich hoffe nur, dass wir sie bewusst genießen werden. Ich bin gesund, meine Kinder auch, wir haben ein Dach über dem Kopf, Essen, ich habe noch meinen Job. Glückliche Eltern = glückliche Kinder. Alles fließt von mir zu meinen Kindern. Daher schaue ich viel auf mich. Es muss mir gut gehen, dann geht es meinen Kindern gut.

Sehen wir die positive Seite des Coronavirus und bleiben wir die meiste Zeit dort. Entferne dich von WhatsAppgruppen, die dich runterziehen, auch von toxischen Menschen, die nur jammern und negative Energie ausstrahlen.

Es gibt im Moment überall Informationen über das Virus. Es liegt an dir die Filterung zu machen. Füttere dein Geist mit gesunder Information, denn gesundes Geist bedeutet gesundes Leben. Vielleicht wolltest du immer abnehmen, jetzt ist die Zeit. Keller, Abstellraum, das Haus, die Garage aufräumen, das Auto putzen. Investiere deine Energie nicht in Angst, ständig über das Virus zu lesen und jammern, sondern dort, wo es dich aufbaut. Verbringen wir die Zeit mit unseren Lieben, Zeit mit der Natur – vor allem Zeit mit uns selbst, die wir zur Selbstreflexion nutzen können. Und wenn die Krise vorbei ist, hast du viele schöne Sachen zum Mitnehmen!

Es wird gut, bestimmt!

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Bis bald!

Eure Easter.

 

 

 

Autor: GLEICHAnders

Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann Ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil. Nelson Mandela

Ein Gedanke zu „Muttererde ist auf Reha – dank Coronavirus!“

  1. Du hast in allem Recht. Was du zum Glück nicht ertragen musst, ist Ausgangssperre. Nicht hinauszudürfen in die Natur, drückt mir sehr auf die Seele. Für die Familien, aber auch für die älteren Menschen, die nun ganz isoliert sind, ist es sehr sehr schlimm. Ich verstehe auch nicht, wozu die Ausgangssperren in den Städten gut sein sollen. (Wir dürfen nicht aus Athen raus, und auch nur in unserem engeren Umkreis mit Bescheinigung zirkulieren). Im übrigen hatte ich all die Dinge, von denen du sagst, dass man auf sie verzichten kann, auch vorher nicht. Aus Überzeugung etwas nicht zu haben ist etwas ganz anderes als gezwungen zu sein.
    Liebe Grüße und gute Kraft und Gesundheit, um das alles durchzustehen!

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