Hallo – alle miteinander,
heute hat mein Sohn seinen ersten Tag in der Schule gehabt. Was für ein Theater! Die Mama hat geheult, wie eine Heulsuse. Gott sei Dank, hatte ich heute meinen Liebslingslippenstift nicht aufgetragen, sonst hätte ich nachher, wie eine ausgewaschene Katze ausgesehen – der Lippenstift ist nämlich lila.
Je älter ich werde, desto emotionaler werde ich. Ich werde ängstlicher und verwundbar. Er fragte mich „Mama, wieso weinst du denn? Bist du krank“? Jaaa, bin ich! Vor lauter Sorge!
Bei meiner Tochter war ich gelassen und ich habe mich richtig gefreut. Bei dem Sohnemann habe ich Angst, Angst um ihn. Er hat in den Ferien schon angefangen mit mir zu verhandeln, „Mama, ich mache dir einen Vorschlag, zwei Tage gehe ich in die Schule, drei Tage in den Kindergarten“. Ich dachte ich träume. Zum Schluss war sein Vorschlag; ein Tag in den Kindergarten vier Tage in die Schule, immerhin! Wie die Geschwister unterschiedlich sein können! Diese Verhandlung hat bei der Schwester nie stattgefunden.
Heute gleich in der früh hat ihn die große Schwester schon ein bisschen geärgert „mach nicht so ein Gesicht, ich habe mich richtig auf die Schule gefreut“! Er; „ich bin ich, du bist du“! Das hat gesessen und die Schwester hat nichts mehr gesagt. Geht doch!
Jetzt nach dem Zirkus sitze ich mit einer Tasse Tee und freue mich richtig für ihn, für die aufregende Zeit, die er in der Schule haben wird. Ich lasse ihn los, dass er seine Flügel findet, dass sie großer und länger werden. Ich sitze hier und merke, wie schnell die Zeit vergangen ist. Aber, ich heule nicht mehr, sondern sitze zufrieden und gelassen mit einem Lächeln auf meinem Gesicht.
Es ist nicht lange her, dass er aus meiner Gebärmutter herausgeschnitten worden ist. Es ist nicht lange her, dass die große Schwester enttäuscht war einen Bruder bekommen zu haben, statt eine Schwester und meinte „Mama, ich habe sehr viele süße Mädchen im Krankenhaus gesehen, wieso hast du bloß einen Buben mit nach Hause genommen? Jetzt wurde sie ihn nicht mehr hergeben wollen( na ja, zumindest die meiste Zeit).
Genieße die Zeit mit euren Kindern, die Zeit vergeht schnell. Das wichtigste Geschenk für unsere Kinder, ist die Zeit, die wir mit ihnen verbringen. Sie beschützen und ihnen zuhören. Fehler zu machen und daraus zu lernen. Aufrichtig zu sein, ihnen zu zeigen, dass wir auch nur Menschen sind, mit Gefühlen und Fehlern.
Manchmal sind wir überfordert und verzweifelt, aber wir tun unser bestes für sie da zu sein, sie zu bestärken und zu lieben. Und ihnen eine sorglose und glückliche Kindheit anzubieten, damit sie ehrliche und respektvolle Menschen werden. Ihnen starke Wurzeln geben, damit sie später große Flügel haben.
An alle Kinder, die heute ihren ersten Schultag hatten; ich wünsche euch viel Spaß in der Schule und alles Gute für die Zukunft. Ihr seid genug, wie ihr seid. Nicht alle Kinder müssen Einser haben – Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Ehrlichkeit, Zusammenhalt, Respekt und Höflichkeit sollen auch in eurem Leben eine große Rolle spielen.
An alle Eltern; wir schaffen das!
Bis bald!
Eure Easter.
Hallo!
Das kann ich so gut nachvollziehen, vor zwei Jahren habe ich auch Rotz und Wasser geheult 😢 Denn unser Kind wollte nach dem ersten Tag gar nicht mehr in die Schule und hat nur geweint. Das ging gleich mehrere Wochen so.
Mittlerweile geht sie total gerne in die Schule und hat jede Menge Freunde.
Am allermeisten mag ich deinen letzten Satz! Genau darauf kommt es an!
Liebe Grüße aus dem Leipziger Land von Astrid.
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Hallo Astrid,
es ist eine große Umstellung für die Kinder. Ich finde, es ist okay, wenn sie Angst haben. Sie dürfen Angst haben und diese auch zeigen.
Schön, dass deine Tochter jetzt gerne in die Schule geht. Mein Sohn hat Glück, dass die Schwester in die gleiche Schule geht. Außerdem hat er fünf Freunde vom Kindergarten mitgenommen .
LG, Easter .
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